20
Okt
2007

Text

Wie man Geschichten für seinen Blog findet

Heute endete das beanspruchende Social-Software-Seminar bereits um 15 Uhr. Eine Stunde früher war ich also fertig und wollte nur noch unter die Dusche. Wochenende!
Da das Bad nicht viele Ablagemöglichkeiten hat, die entweder hygienisch oder trocken genug sind, ziehe ich mich meist im Zimmer aus und schlüpfe in den Bademantel, um Wäscheberge im Bad zu vermeiden.
Gesagt, getan. Ich stehe also gerade nackt im Zimmer als mir einfällt, dass doch schon seit heute morgen die ganze Zeit Bauarbeiter am Fenster vorbeiwatscheln und reinschielen, denn unser schönes Studentenwohnheim wird renoviert. Mit Vorliebe samstags, wie wir heut früh um 8 erfahren durften.
Ich werfe also einen panischen Blick Richtung Fenster und schlüpfe schnell in den Bademantel und – ZACK!

Zuerst dachte ich, da ist eine Nadel im Bademantel.
Bis mir beim Abtasten klar wird, dass das ziemlich unlogisch wäre.
Daraufhin denke ich, es muss also an dem Etikett liegen, das irgendwie in eine besonders empfindliche Stelle gepiekt hat (sind ja manchmal ziemlich hart-kantig diese Dinger). Aber nichts.
Verwirrt, warum es so schmerzt, ich aber nichts finden kann, stelle ich mich vor den Spiegel und versuche die Stelle zu sehen ohne mich für die Welt zu entblößen, und entdecke einen roten Punkt ... und irgendwie denke ich immer noch an die Nadeltheorie und spüre einen zweiten starken Schmerzstich, direkt unten an den Schulterblättern. „Aha, die Nadel ist runtergerutscht" und denke natürlich als Zweites "Verdammt, da ist doch keine Nadel!"

Und was erscheint? Gemählich spaziert eine Wespe aus meinem Bademantel!
Panik! Weil erstens der Schmerz immer schlimmer wird und zweitens das Vieh sich verheddert hat. Es folgt bühnenreife Akrobatik beim Versuch den Bademantel so schnell wie möglich sich vom Leib zu reißen ohne die Bestie dabei wieder zu berühren.
Schließlich schaffe ich es, ziehe mir nur meinen schwarzen Mantel über und renne in den WG-Gang um erst einmal Abstand von der torkelnden Wespe zu gewinnen.
Just in diesem Moment kommt mein Mitbewohner Flo die Treppe hoch, sieht mich, sieht mich nur in einem Wintermantel bekleidet und macht entschlossen kehrt nach dem Motto „Nee, das musst du jetzt nicht verstehn...“.
Und so kam es, dass ich jetzt im Oktober mit schmerzenden Schultern vor meinem Laptop sitze und mich frage, was diese Wespe mir sagen wollte. Denn in dem Moment als es geschah, habe ich mich gefragt, worüber ich denn um Himmels Willen im Blog berichten solle. Und die Antwort kam.
typekey:dasKerst - 20. Okt, 22:07

Theorie

Ich werfe mal die Theorie auf, dass diese Wespe im vergangenen Sommer, an dem es viel zu heiß war, um zu arbeiten, von schwitzenden schlechtbezahlten unmotivierten Bauarbeitern gefangen, genährt und heute in deinem Zimmer ausgesetzt wurde... Frag nicht warum ;)

Aufschlussreich

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Lysann

Das Entschlüsseln in all seinen Formen ist eine Leidenschaft von mir. Hier schließe ich den Alltag auf mit meinen Schlüsseln zur Welt - wie Etymologie, Symbolik, Kunst oder einfach Wortspielerei.

Im Moment ...

... baue ich an dem Zwillingsblog: lysann.wordpress.com

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janet (Gast) - 30. Mai, 12:12
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Ich weiß, der Inhalt passt gar nicht, niemand wird je sich angesprochen fühlen von den Anzeigen, aber es ist so herrlich zu sehen, mit welchen Produkten die Texte verbunden werden. :D